Pascale Klumpp

Pascale

Hey, ich bin Pascale Klumpp und 23 Jahre alt.

Ich bin Mensch, ich bin Freundin, Schwester, Tochter. Und ich bin Bestatterin.

Mittlerweile seit fünf Jahren.

Nach meinem Abitur, welches ich in Großkrotzenburg ablegen durfte, habe ich in Hanau bei der Pietät Herrmann meine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft absolviert.

Hanau war für mich meine erste Heimat, hier bin ich geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen. Die ersten 21 Jahre meines Lebens war ich in Hanau zuhause, nun, nach der Ausbildung wollte ich raus. Die Enge eines Ortes, den ich schon immer kannte, der mir an vielen Stellen vertraut war, wollte ich hinter mir lassen. Und vor allem war es mir ein großes Anliegen, über „meinen Tellerrand hinauszuschauen“.

Berlin war für mich „die große weite Welt“. Berlin galt für mich als ein Ort, an dem alle Menschen zusammenkommen, an dem alle Menschen sein können und dürfen. Und vor allem als ein Ort, an dem ich frei sein kann.

Dass das eine sehr privilegierte und etwas naive Vorstellung ist, ist mir sehr bewusst.

Ich zog also 2022 in das Projekthaus Potsdam und arbeite seitdem bei Drews Bestattungen in Berlin.

Ich mache diesen, unseren Beruf mit ganzem Herzen; öffne immer wieder Ohren und Arme für die Menschen, die sich mir anvertrauen und begleite die Familien auf dem ersten Weg des Abschiednehmens.

Wie komme ich darauf, diese Bühnen und Räume für meine Worte und Ansichten zu nutzen?

Ich glaube, dass ich etwas zu sagen habe. Und um ehrlich zu sein, ich mag auch das Gefühl, dass Menschen mir zuhören. Dass Menschen dem zuhören, was ich zu sagen habe.

Abseits von unserem alltäglichen Funktionieren und vor allem in den Momenten, in denen wir ganz wir selbst sind und auf das hören, was uns bewegt und in uns vorgeht, glaube ich, dass wir alle viel zu sagen haben.

Ich bin ein Mensch, der vieles im Leben, der dieses Leben allgemein häufig sehr ernst nimmt.

Mir liegt es am Herzen, in Begegnungen mit Menschen echt und ganz ich selbst zu sein. Das fällt mir nicht leicht, weil ich es mir doch eine so lange Zeit im Leben angeeignet habe, Menschen möglichst zu gefallen und „gut anzukommen“. Gerade als weiblich gelesene Person und als Frau in unserer Gesellschaft etwas, was auch von mir verlangt wird. Darin oder darüber hinaus aber echt, ehrlich und aufrichtig zu sein, in dem, was mir in Begegnungen eigentlich wichtig ist, ist eine Lernaufgabe für mich, in der ich mich selbst immer wieder reflektieren darf.

Ich wünsche mir, dass wir uns gegenseitig sehen. Mit all unseren Talenten und Stärken, all unseren Fähig- und Fertigkeiten. Genauso mit unseren Verletzlichkeiten, unseren Sorgen, Ängsten und Unsicherheiten.

In Begegnungen möchte ich Menschen annehmen. So wie sie sind.

In unserer Gesellschaft und in unserem Beruf, unserem Gewerbe stoße ich, auch dabei, immer wieder auf Gegebenheiten und Strukturen, die wir, meiner Meinung nach, verändern sollten.

Deshalb nutze ich diese Bühnen und Räume immer wieder.

Lasst uns gemeinsam und miteinander ins Gespräch kommen und im Gespräch bleiben.

Lasst uns die Stimmen, die wir haben, für unser Miteinander nutzen.

Lass‘ uns gerne in Kontakt kommen über pascale@bestatterstammtisch.de